tunesischer Staatsmann; Jurist und Journalist; 1934 Gründer der Neo-Destour-Partei; mehrf. von den Franzosen inhaftiert; ab 1957 Staatspräsident, 1975 zum Präsidenten auf Lebenszeit gewählt; 1987 von Zine el-Abidine Ben Ali abgesetzt
* 3. August 1903 Monastir
† 6. April 2000 Monastir
Herkunft
Habib Ben Ali Bourguiba stammte aus dem Kleinbürgertum. Sein Vater war Offizier der Leibwache des Beys von Tunis.
Ausbildung
B. besuchte das französisch-tunesische Sadiki-Collège und war 1921-1924 auf dem Lycée Carnot. 1924 ging er nach Paris, wo er an der Sorbonne und an der École Libre des Sciences Politiques Rechts- und Politische Wissenschaften studierte. Er erwarb ein Lizenziat in Rechtswissenschaften und ein Diplom in Politischer Wissenschaft und promovierte 1927 zum Dr. jur.
Wirken
1927 ließ sich B. in Tunis als Anwalt nieder. 1930-1932 gehörte er dem Redaktionsstab der Zeitung "Saut-At-Tunisi" an, dem Organ der kleinbürgerlichen Destour-Partei, deren Mitglied er seit 1921 war. Die Partei war 1920 gegründet und immer wieder verboten worden (Destour Verfassungspartei). 1932-1933 gab B. die Zeitung "L'Action Tunisienne" heraus. Am 1. März 1934 gründete B. die Neo-Destour als populistische Nachfolgerin der Destour-Partei, die unter ihrer veränderten Bezeichnung Rassemblement Constitutionnel Démocratique (RCD) nach wie vor die maßgebende Kraft des Landes ist. Die französische Volksfrontregierung verbot ...